Tollwut (alter Name "Hundswut") ist eine tödliche Viruserkrankung. Einmal ausgebrochen, endet sie praktisch immer mit dem Tod des betroffenen Tieres. Alle Säugetiere, auch Menschen - und extrem selten auch Vögel - können sich anstecken und somit tödlich erkranken.
Nachdem jahrzehntelanges Töten von Wildfüchsen (in Europa der Hauptüberträger) durch Jäger keinerlei Erfolg brachte, konnten Tierärzte in den 1990er Jahren endlich helfen: durch konsequentes Ausbringen von Impfködern für WIldfüchse konnte die Tollwut erstmals wirksam eingedämmt werden. 2008 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die Tollwut in Österreich für ausgerottet - doch Vorsicht! -sie kann jederzeit wieder aufflammen, zum Beispiel durch illegal nach Österreich importierte Hunde.
Wie kann es zur Ansteckung kommen?
Infizierte Tiere scheiden vor allem in ihrem Speichel Tollwutviren aus. Trifft dieser Speichel auf eine Wundfläche (Bisswunde oder verletzte Haut) oder auf eine Schleimhaut (Mund/Maul, Augen, Nase, usw.), kommt es meist zur Ansteckung. Der allerhäufigste Übertragungsweg sind in Europa Bissverletzungen durch Hunde. Trifft lediglich Speichel eines tollwütigen Tieres auf unversehrte Haut, also etwa beim Belecken, ist keine Ansteckung möglich! Dasselbe wie für den Speichel gilt übrigens auch für den Kontakt mit einem ausgelegten Impfköder.
Wie verläuft die Tollwuterkrankung?
Von der Eintrittspforte aus wandern die Viren nach einigen Stunden entlang der Nervenbahnen oder auch über die Blutbahn zum Gehirn. Von dort aus breiten sich die Viren in Speichel-, Tränen- und andere Drüsen aus. Nach einigen Wochen kommt es durch die entstehende Hirnschädigung zu sichtbaren Krankheitszeichen. Meist stehen zuerst Wesensveränderungen im Vordergrund. Zuerst kommt es meist zur "rasenden Wut" mit Unruhe, ständigem Miauen und Aggressivität; diese Phase kann auch fehlen. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu Lähmungserscheinungen vor allem der Hinterbeine ("stille Wut" - die Tiere liegen an ihrem Platz fest, "Festliegen"). Durch Schluckstörungen kommt es oft zum vermehrten Speicheln und zum bekannten Schaum vor dem Maul. Es gibt auch atypische, mildere Krankheitsbilder. Wenn es bei Tollwut dann zu sichtbaren Krankheitszeichen kommt, führt sie bei Katzen nach 1 - 7 Tagen zum Tod.
Wie kann ich meine Katze(n) vor Tollwut schützen?
Lassen sie ihre Katze(n) regelmäßig gegen Tollwut impfen! Falls Sie mit Ihrer Katze ins Ausland reisen, ist eine Impfung gegen Tollwut vorgeschrieben.
Seit 2008 gilt, wie gesagt, Österreich als tollwutfrei. Da Tollwut aber jederzeit wieder aufflammen kann, könnte ihre Katze eines Tages verdächtigt werden, tollwütig zu sein, oder Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier gehabt zu haben. Sollten sie in diesem Fall keine ausreichende Impfungen gegen Tollwut nachweisen können, kann das schlimmstenfalls bedeuten, dass ihr Tier auf Anweisung durch die Behörden eingeschläfert werden muss - ein Behandlungsversuch bei Tieren ist in Österreich leider gesetzlich verboten!
(An Tollwut erkrankte Menschen erhalten eine intensivmedizinische Versorgung mit antiviralen Medikamenten in künstlichem Tiefschlaf. Die wenigen Überlebenden tragen fast immer schwerste Hirnschäden davon.)
Ich glaube, meine Katze ist von einem tollwütigen Tier gebissen worden, was soll ich jetzt tun?
Sollte ihr Tier (bzw. sie selbst) mit einem tollwutverdächtigen Tier in einer Weise in Kontakt gekommen sein, sodass eine Ansteckung möglich ist (siehe oben), suchen sie sofort einen Tierarzt (bzw. Menschenarzt) auf!
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